Die Antwort auf diese Frage finden wir in dem Wort Sucht. Es handelt sich um eine Zusammensetzung der Wörter: Suche + Flucht. Beide erfassen eine Abhängigkeit in ihrer Gesamtheit und offenbaren die Gründe für ein derartiges Verhaltensmuster. Zur besseren Verständlichkeit werden die Erkenntnisse auf die Computersucht bezogen.

Entwicklung

Süchte entwickeln sich meist, wenn sich die Welt des Betroffenen im Umbruch befindet. Schicksalsschläge reißen den vermeintlichen Halt hinfort, welcher möglicherweise noch nie wirklich vorhanden war. Beispiele hierfür sind der Wechsel des Wohnortes, der Verlust einer nahestehen Personen oder Mobbing in der Schule. Vor diesen Wegbrüchen der Sicherheit fliehen Betroffene in eine scheinbare Welt der Sicherheit.

Faktisch bietet die virtuelle Welt keine Sicherheit. Diese wird lediglich durch das immer gleichbleibende suggeriert. Spiele und soziale Netzwerke bieten dem Nutzer die immer gleichen Handlungsmöglichkeiten bei einer sich nicht verändernden Benutzeroberfläche. Das, was wir kennen bietet uns Sicherheit, da wir nicht davon ausgehen müssen, mit neuen Gegebenheiten konfrontiert zu werden. Somit wird Unsicherheit und die Konfrontation mit den eignen Fähigkeiten oder auch Unfähigkeiten vermieden.

Was tun?

Natürlich könnte man jetzt fragen, wie die Lebenswelt aussehen müsste, damit keine Sucht entsteht. Hierfür gibt es keine Garantie, jedoch kann die Wahrscheinlichkeit wesentlich durch ein gefestigtes Sein verringert werden. Ein Tisch, welcher nur auf drei Beinen steht, ist wesentlich instabiler als ein Tisch, der auf vier Beinen steht. Würde diesem ein Bein wegbrechen, könnte dieser immer noch stehen.

Dieses Sinnbild zeigt, dass jemand, der mehr Ankerpunkte hat, fester im Leben steht. Standbeine im Leben können Bezugspersonen, Lebensphilosophien und Wohnorte sein. Je gefestigter eine Person im Leben steht, desto unwahrscheinlicher ist die Entwicklung einer Sucht.

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